Wie wachst man Langlaufski? Alles, was Sie wissen müssen

Einleitung

Keine Panik, wenn Sie nicht wissen, wie man Langlaufskier wachst. Denn ganz ehrlich - ein bisschen Wissenschaft ist das schon. Profisportler haben ein ganzes Team, das sich nur um den Service und das Wachsen der Skier kümmert. Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie die Langlaufskier selbst wachsen können - auch als Anfänger. Wir vergessen nicht, die passenden Wachse zu empfehlen. Und für diejenigen, die sich mit Wachs überhaupt nicht beschäftigen möchten, stellen wir auch andere Möglichkeiten und Typen von Langlaufskiern vor, die kein Wachs brauchen.

Machen Sie sich mit den Skiern vertraut

Bevor Sie mit der eigentlichen Auswahl der Wachse beginnen, sehen Sie sich zuerst den Aufbau der Langlaufski an. Der untere Teil der Skier bildet die Gleitzone. Diese können wir in drei Teile unterteilen.

• An der Skispitze und am Ende befindet sich die Gleitzone, die für das Gleiten sorgt. 
• Im mittleren Bereich der Gleitzone befindet sich die Wachskammer, die beim Absprung wichtig ist. Sie werden auch auf die Bezeichnungen Sprungzone und Steigkammer treffen. 

Die sog. Steigkammer ist für das Wachsen wichtig - deshalb sehen wir sie uns genauer an. Sie ist etwa 65-75 Zentimeter lang. Sie endet ungefähr an der Ferse der Bindung und beginnt eine Skischuhlänge vor der Bindung. In diesem mittleren Bereich werden Steigwachse aufgetragen (auf unserer Website können Sie diese ganz einfach herausfiltern). Beim Skifahren mit klassischer Technik belasten wir den mittleren Bereich mit unserem Körpergewicht, und dank des Wachses stoppt der Langlaufski, rutscht nicht weg und hilft uns beim Vorwärtsschub.

Tipp
Lassen Sie sich die Länge und die Position der Wachskammer in einem Fachservice oder im Geschäft, in dem Sie die Langlaufski kaufen, vermessen. Nur Profis können sie je nach Gewicht des Skifahrers und Härtegrad des Skis am genauesten bestimmen. Sie sagen Ihnen auch, wie die Langlaufskier gewachst werden müssen. 

Tipp
Die Länge der Wachskammer können Sie auch zu Hause grob bestimmen. Dazu benötigen Sie einen Helfer und Lösungs-Filzstifte. Der Skifahrer stellt sich auf beide Langlaufski, die Beine parallel, ohne sein Gewicht auf die eine oder andere Seite zu verlagern. Die zweite Person schiebt unter der Mitte ein Blatt Papier unter. Die Stelle, an der sich das Papier durchziehen lässt, nennt man Wachskammer. Diese Stelle markiert man mit einem Filzstift an der Seite der Langlaufskier. Die so markierte Wachskammer ist ca. 65-75 Zentimeter lang. 

Vor dem eigentlichen Wachsen der Skier ist die Vorbereitung wichtig. 

Langlaufskier wachsen - Vorbereitung

Wir gehen ein wenig davon aus, dass Sie die Skier nach der Rückkehr von Ihrer letzten Tour nicht gepflegt haben und stattdessen direkt vor Erschöpfung ins Bett gefallen sind. Weswegen Sie die gesamte Pflege vor sich haben. Vor dem eigentlichen Wachsen müssen die Langlaufski gründlich gereinigt werden.

Entfetten, aufrauen. Wie?

• Zuerst reinigen Sie die Skier mit einer Bürste, einem Schaber und entfernen das vorherige Wachs. Ideal ist eine Bronze- oder Kupferbürste. Die Bewegung wird von der Skispitze zur Mitte und weiter von der Mitte zum Skiende ausgeführt. Geeignet ist auch synthetischer Kork mit Schleifpapier.
• Die Reinigung kann durch sog. Waschlösungen erheblich erleichtert werden. Für die Absprungzone Waschlösung und für die Gleitzone Waschlösung mit Fluor. Wischen Sie die Gleitzone dann noch mit einem speziellen Reinigungstuch für Langlaufski ab..

Die Langlaufskier sind nun sauber - jetzt geht es an die eigentliche Pflege.

Wenn Sie klassischen Langlaufen planen, grenzen Sie sich die Steigzone ein. Kleben Sie nach Bedarf von beiden Seiten Papierklebeband auf die Ränder. 

Was beeinflusst die Art des Wachses?

• Skistil (klassisch oder Skating), 
• Außentemperatur,
• Schneetyp,
• Fahrkönnen des Skifahrers.

Langlaufskier wachsen - wachsen der Gleitzone für Skating-Ski

Das Ziel ist ein maximaler Gleitwiderstand des Skis. Sobald die Gleitzone weißlich wird, ist dies ein Zeichen für Austrocknung. Höchste Zeit, ihr die nötige Pflege zu geben und sie mit Paraffin oder Gleitwachs zu behandeln - diese können Sie ganz leicht in unserem E-Shop herausfiltern. 

Während beim Skating der gesamte Ski mit Gleitwachs gewachst werden muss, wird beim klassischen Stil das Gleitwachs nur auf die Gleitzone des Skis aufgetragen (vereinfacht gesagt, vorne und hinten). 

Wenn Sie es mit dem Langlaufen ernst meinen, sollten Sie auch geeignetes Werkzeug und einen Tisch haben. 

Legen Sie die Skier auf den Wachstisch und befestigen Sie sie mit Klemmen. Bereiten Sie außerdem ein Bügeleisen und Paraffin vor. Obwohl ein Bügeleisen zur Standardausstattung jedes Haushalts gehört, kaufen Sie sich lieber ein spezielles Wachsbügeleisen. Ein altes Bügeleisen tut's auch - aber es ist oft reine Alchemie, die richtige Temperatur zum Wachsen zu treffen. 

Tragen Sie Paraffin oder Wachs auf die Gleitzone auf und bügeln Sie es mit gleichmäßigen Bewegungen ein. Lassen Sie es 10 Minuten abkühlen. Das Einbügeln können Sie wiederholen, damit das Paraffin besser in der Ski einzieht. Anschließend entfernen Sie es von der Gleitzone - zuerst aus der Rille und dann von der eigentlichen Gleitzone. Beim Säubern nicht mehr so stark auf die Bürste drücken. Die Skier säubern und ein letztes Mal mit einer feinen Nylonbürste abbürsten.

Tipp
Keine Lust, sich mit dem Bügeleisen abzumühen? Dann greifen Sie zu flüssigen Gleitwachsen - sog.. Liquids. Nach ca. 15 Minuten, wenn das aufgesprühte Wachs auf der Gleitzone getrocknet ist, bürsten Sie es mit einer Nylonbürste oder einem Korken ab.

Wie man die Steigzone wachst

Das Wachsen der Steigzone ist ein Muss für Langläufer, die klassisch laufen und in diesem Bereich keine andere Form von Gleitschutz haben (z.B. Nanogrip, Schuppen, Mohairstreifen). Die klassische Technik umfasst den Doppelstockschub und den Diagonalschritt - dabei bleiben beide Skier beim Gleiten und beim Abstoßen immer parallel. Zum Wachsen der Steigzone werden Steigwachse benutzt. Das Steigwachs wirkt am Berg wie eine Notbremse, die dafür sorgt, dass die Skier nicht zurückrutschen und Sie sich richtig abstoßen können. 

Hartwachs

Steigwachse werden nur auf die Steigzone aufgetragen. Wählen Sie nach der vollständigen Vorbereitung der Skier das richtige Wachs aus. Tragen Sie das Hartwachs auf die gesamte Länge der Wachskammer auf und bügeln SIe es mit einem speziellen Bügeleisen ein. Lassen Sie es dann etwa 10 Minuten trocknen. Nehmen Sie nun idealerweise einen Korken und glätten Sie alles sorgfältig. Die Wachssicht sollte so glatt sein, als wäre sie unsichtbar. Wiederholen Sie das Wachsen ruhig mehrmals hintereinander. Am besten 5x. Wenn Sie fertig sind, säubern Sie die Mittelfurche. Jetzt können Sie auf die Loipe gehen.

Flüssigwachs

Steigwachse sind auch in flüssiger Form erhältlich. Es handelt sich um sog. Klister. Es mag den Anschein haben, dass das Wachsen ohne Bügeleisen einfacher ist - aber das Gegenteil ist der Fall. Es handelt sich auch nicht um eine universelle Lösung. Flüssigwachse sind klebriger. Sie eignen sich für überfrorenen, groben und schmutzigen Schnee. 

Wie wachst man Langlaufskier mit Flüssigwachs? Das Flüssigwachs für die Abstoßfläche muss zuerst erwärmt werden. Ideal sind heißes Wasser oder ein Föhn. Das verflüssigte Wachs wird auf die Steigzone aufgetragen und dann verteilt - mit der Hand, idealerweise jedoch mit einem Schaber. Die entstandene Wachsschicht sollte gleichmäßig sein. Wachs klebt gerne an Kleidung oder am Skirucksack. Das Wachs sollte sofort nach dem Skifahren entfernt werden, oder legen Sie Tücher auf das Wachs, damit nicht alles klebt.

Steigwachs wird beim klassischen Skilanglauf verwendet. Beim Skating wird über die gesamte Länge des Skis Gleitwachs aufgetragen.

Welches Wachs für Langlaufskier

Wenn Sie vorhaben, den ganzen Tag auf Langlaufskiern zu verbringen, empfehlen wir, in der Steigzone mit Base-Wachsen anzufangen. Diese sind in fester und flüssiger Form erhältlich. Verwenden Sie diese natürlich nur, wenn Sie keine spezielle Behandlung in der Steigzone haben (z.B. Schuppen, Nanobeschichtung, Mohairbänder). Base-Wachs ist die erste Schicht zwischen der Gleitzone und dem eigentlichen Wachs, je nach wetterlage.

Die Wahl des Wachses hängt vom Wetter, der Temperatur und dem Schneetyp ab. 

• Gelb markiertes Wachs passt perfekt zur Sonne - ideal für sonniges Wetter und Temperaturen über Null. 
• Rotes Wachs ist eine Langlauf-Basis und muss in gewisser Weise die schwer einschätzbare Schneequalität bei Temperaturen um 0 °C abdecken. 
• Lila Wachs ist für leichte Minusgrade geeignet - Skifahrer verwenden stattdessen eher blaues Wachs.
• Blaues Wachs wird typischerweise bei Temperaturen um -5 °C verwendet. 
• Grünes Wachs ist für frostiges Wetter unter -10 °C geeignet.

Aus dem Vorherigen ist ersichtlich, dass für Langlauf-Anfänger und deren leichtere Orientierung in dieser Thematik rote und blaue Wachse völlig ausreichend sind. Direkt nach der Rückkehr von der Loipe ist es ratsam, das Wachs mit einem Schaber oder Wachsentferner von den Skiern zu entfernen. Den Skiern tun Sie etwas Gutes, wenn Sie die Gleitzonen nach dem Säubern noch mit Paraffin oder Gleitwachs behandeln und dieses bis zur nächsten Fahrt auf den Skiern lassen. Bevor Sie sich auf die Loipe begeben, entfernen Sie das Wachs erneut und behandeln Sie die Gleitzonen je nach aktueller Wetterlage mit Wachs. 

Bevorzugen Sie klassische Fahrt in der Loipe oder die Anstrengung des Skatings auf frisch gewalzter Loipe?

Problemlösungen

Eine falsche Wachsauftragung erkennt man daran, dass die Skier rutschen und man sich nicht richtig abstoßen kann. Wenn man die Wachskammer nicht richtig einschätzt und einen zu langen Abschnitt wachst, gleitet der Langlaufski nicht. Wenn man sie zu kurz einschätzt, nutzt man nicht das gesamte Potenzial des Abstoßes. 

Wo liegt das Problem und wie wachst man Langlaufskier, wenn sie beim Fahren hängen bleiben? Vermutlich haben Sie ein zu weiches Wachs gewählt oder es ist zu dick auf den Skiern aufgetragen. Idealerweise sollten Sie das Wachs entfernen und mit einem härteren Wachs für niedrigere Temperaturen neu wachsen. Warten Sie nach dem Auftragen einen Moment, das Wachs muss erst fest werden. Wenn es während der Fahrt erneut hängen bleibt, versuchen Sie, es einzufahren. Ein paar hundert Meter sollten reichen. Wenn Sie weiterhin Probleme haben, müssen Sie nachwachsen. 

Das Problem des Hängenbleibens kann auch dann Auftreten, wenn die Abstoßfläche abgenutzt oder einfach zu dünn ist. Sie müssen dann nachwachsen.

Wie wachst man Langlaufskier, wenn sie beim Abstoßen durchrutschen? Wahrscheinlich haben Sie ein zu hartes Wachs gewählt. Die Schneekristalle können sich nicht festsetzen, es wird ein weicheres Wachs benötigt - also das für höhere Temperaturen. 

Skier, bei denen das Wachsen kein Problem ist

Das Wachsen von Skiern erscheint vielen Anfängern wie eine Alchemie. So viele verschiedene Wachse. Und anstatt das sie direkt in die verschneiten Berge fahren, beschäftigen sie sich mit der Außentemperatur und dem Schneetyp. Zum Glück gibt es auch für diese Fälle Alternativen - Skier mit Skins und Skier mit Schuppen im Bereich der Steigzone. Im Bereich der Wachskammer befindet sich eine spezielle Behandlung, die ein Durchrutschen beim Abstoßen verhindert. 

Wenn Sie sich nicht mit dem Wachsen herumschlagen möchten, suchen Sie nach Langlaufskiern mit spezieller Behandlung im mittleren Bereich. 

Langlaufski mit Schuppen werden manchmal auch als Langlaufski mit gepresstem Antirutsch bezeichnet. Sie haben geprägte Erhebungen, die aus der Ferne wie Schuppen aussehen. Achten Sie beim Kauf auf die Kennzeichnung no wax, grip, multigrip. Die Schuppen werden nicht mehr gewachst und Sie können sich direkt auf Loipe begeben. Andererseits bremsen die Skischuppen leicht bei der Abfahrt. Für Langlaufskier werden heute nur noch Gleitwachse verwendet, damit die Gleitzonen in gutem Zustand bleiben. 

Skin-Langlaufski haben im Bereich der Steigzone etwas, das wie Leder oder Tierfell aussieht - aber nicht wörtlich. Dort werden Mohairbänder und Mohair-Antirutsch verwendet. Der Sinn besteht darin, dass die Skier in Fahrtrichtung leicht gleiten und gegen die Fahrtrichtung die Mohairhaare sich aufrichten, sodass sich der Langläufer abstoßen kann. So ähnlich wie wenn man ein Tier streichelt - mit und gegen das Fell. 

In der Auswahl finden Sie auch Langlaufski mit der Bezeichnung Nanogrip. Diese haben eine Nanoschicht über die gesamte Länge der Gleitzone. Vergessen Sie daher bei diesen Langlaufskiern jegliches Wachsen. Weder die Gleitzonen noch die Steigzonen. Ihre Verwendung ist absolut universell. Die Skier funktionieren sowohl bei Minusgraden als auch bei Plusgraden.

Damit auch Sie ohne Probleme funktionieren, lesen Sie folgenden Artikel: Langlaufen - so kleiden Sie sich richtig. Sie müssen auf schnelles Schwitzen, aber auch auf eisigen Wind vorbereitet sein. Die Kleidung, die Sie tragen, muss beides können.

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Autor: Alena Bouchalová

Quelle: pixabay.com, Archiv 4camping